Der Kiebitz gilt in der Schweiz als gefährdet. Seit 2010 setzt sich die Stiftung Frauenwinkel unermüdlich für den Schutz dieses Vogels ein.
2023 fanden weniger Brutpaare den Weg ins Nuoler Ried und Frauenwinkel. Von den Bruten überlebten überdurchschnittlich viele Jungvögel die schwierige Anfangsphase. Verglichen mit anderen Projekten der Schweiz, wurden 2023 im Projekt der Stiftung Frauenwinkel gar am meisten Jungvögel flügge.
Die Stiftung Frauenwinkel hat in diesem Jahr ihr elftes Projektjahr der Kiebitzförderung in den beiden Schutzgebieten Frauenwinkel und Nuoler Ried bestritten. Neben Schutzmassnahmen vor Räubern am Boden und aus der Luft (Zäune und akkustische Krähenabwehr) war auch dieses Jahr die Begleitung landwirtschaftlicher Arbeiten von zentraler Rolle, um zu verhindern, dass Gelege oder Jungvögel überfahren werden.
Erfolgsreichstes Kiebitzprojekt der Schweiz 2023
2023 kamen 18 Brutpaare im Nuoler Ried an. Insgesamt wurden 28 Jungvögel flügge, was einer Erfolgsquote von 1.56 Flüggen pro Brut entspricht. Für den Erhalt der Population ist eine Minimumquote von 0.8 nötig, was dieses Jahr bedeutend übertroffen wurde. Auch im Vergleich zum Fünfjahresschnitt von 1.08 können wir uns dieses Jahr über einen Erfolg freuen. Im Frauenwinkel konnten 5 Brutpaare insgesamt nur zwei flügge Jungvögel hochziehen. Dies entspricht einer Quote von 0.40 flüggen pro Brutpaar. Dies ist immer noch über dem Fünfjahresschnitt von 0.37 Flüggen, allerdings noch deutlich unter dem angestrebten Minimum von 0.8.
Neue Schutzmassnahmen
In diesem Jahr wurden erstmals spezielle Gründüngungsmischungen auf drei Flächen im Nuoler Ried eingesetzt. Es handelt sich um Saatgut, welches lückig aufwachsen soll. Eine lückige Vegetation im Umfeld der Nester ist nämlich essenziell für den Kiebitz, da er nur so den nötigen Überblick hat, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Die Förderflächen zeigten Erfolg. Gut ein Drittel der Gelege wurde innerhalb der Flächen entdeckt, wobei die effektive Anzahl noch höher sein dürfte, da die Flächen mit zunehmendem Aufwuchs mit der Zeit nur noch schlecht einsehbar waren. Aufgrund der dort komplett ausbleibenden Bewirtschaftung während des Brutgeschäfts werden keine Gelege oder Jungvögel überfahren. Ausserdem bieten sei neben eines üppigen Nahrungsangebots auch Schutz bei Landwirtschaftsarbeiten auf benachbarten Flächen.
Die Kiebitze brauchen Ihre Unterstützung
Der Einsatz der Stiftung Frauenwinkel und der Helfer*innen lohnt sich, um die stark bedrohten Watvögel in der Schweiz zu erhalten! Um die arbeitsintensiven Schutz- und Aufwertungsmassnahmen auch weiterhin finanzieren zu können, ist die Stiftung Frauenwinkel auf Ihre Unterstützung angewiesen. Die kantonalen Subventionen decken nur einen Teil der Kosten für das Kiebitzprojekt. Vor allem für Aufwertungsmassnahmen in den Schutzgebieten zählt jede Spende.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!