Projekt Balkenmäher

Die Stiftung Frauenwinkel hat zusammen mit der Fachstelle «Natur und Landschaft» des Kanton Schwyz ein Projekt im Naturschutzgebiet Frauenwinkel ins Leben gerufen, um eine nachhaltigere Bewirtschaftung zu fördern. Zum Einsatz kommt ein insektenschonendes Frontmähwerk, welches speziell für diesen Zweck angepasst wurde. Im September und Oktober 2023 wurden die ersten Flächen damit gemäht.

Die Mahd im Ried

Es existieren diverse Methoden, um eine Riedfläche zu mähen. Kreiselmäher mit rotierenden Klingen sind die am häufigsten angewandte Methode in der Landwirtschaft, auch in den Riedflächen des Frauenwinkels. Die Verluste an Fauna und Flora sind ebenfalls beträchtlich. Daher ist es ratsam, insbesondere in ökologisch wertvollen Gebieten, auf einen Balkenmäher (mit Doppelmesser) zurückzugreifen, um negative Auswirkungen zu minimieren.

Der Testlauf im Frauenwinkel lief erfolgreich ab. Die meisten Insekten haben die Mahd überstanden. Wichtig ist, dass das Mähwerk auf eine Höhe von 10 cm eingestellt ist.

Spezielle Mähwerk

Die Arbeit mit einem Balkenmäher stellt auf grösseren Flächen oft eine zeitaufwändige Aufgabe dar. Aus diesem Grund bevorzugen Bewirtschaftende in der Mehrheit die effizientere Methode des Mähens mit Traktor und Kreiselmähwerk. Das ist nachvollziehbar. Doch schliesst eine effiziente Vorgehensweise automatisch ökologische Aspekte aus?

In Zusammenarbeit mit der Firma Bruno Oetiker GmbH und dem Landwirt Sepp Bingisser aus Pfäffikon, der die Landwirtschaft im Stiftungsrat Frauenwinkel vertritt, wurde ein Frontmähwerk technisch angepasst und 2022 erfolgreich getestet. Diese Modifikation ermöglicht eine ökologischere Mahd, ohne dabei an Effizienz einzubüssen.

Das neue Mähwerk besitzt ein Doppelmesser und zwei rotierende Schnecken. Dadurch wird das Ried schonend gemäht und Insekten werden weitgehend verschont.

Schonendere Mahd

Das Frontmähwerk ist ein Doppelmessermähwerk und zusätzlich mit zwei Schnecken ausgestattet. Dank den rotierenden Schnecken wird das Schnittgut mittig unter das Fahrzeug befördert. Diese Methode gewährleistet, dass die «Mähdli» nicht überfahren werden und Insekten weitgehend verschont bleiben. Ein gewisser Verlust an Insekten lässt sich nicht gänzlich vermeiden, jedoch haben Tests bestätigt, dass zahlreiche Insekten die Prozedur unbeschadet überstehen. Werden die «Mähdli» ausreichend lange zum Trocknen liegen gelassen, haben mobile Arten die Möglichkeit, in die umgebende Vegetation auszuweichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Einstellung des Mähwerks, das auf eine Höhe von mindestens 10 cm über dem Boden eingestellt sein sollte.

2023

Im September und Oktober 2023 konnte das Frontmähwerk bereits auf sechs Hektaren erfolgreich bei vier Bewirtschaftenden eingesetzt werden. Zusätzlich fand ein vielversprechender Testlauf mit einem Heckmähwerk statt. Dieses ermöglicht es, die zahlreichen Entwässerungsgräben im Ried mit ausreichendem Abstand effektiv zu mähen. Die Pflege entlang dieser Gräben ist wichtig, da Verbuschungen in solchen schwer bewirtschaftbaren Stellen im Ried tendenziell vermehrt auftreten. Im Jahr 2024 ist darum die Anschaffung des Heckmähwerks eingeplant.

Durch dieses Mähwerk werden Insekten geschont. Wird das Mähgut zusätzlich lange genug liegen gelassen, haben mobile Arten die Möglichkeit abzuwandern.

Die Stiftung übernimmt einen Teil der Finanzierung für diese Projekt. Wir würden uns sehr über Ihren Spendenbeitrag freuen. Sie unterstützen uns dabei, die Kosten für die Maschine und die zukünftige Begleitung des Projekts zu tragen. Herzlichen Dank.

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