Pfäffiker Ried I+II - Erfolgskontrolle
Erfolgskontrolle Pfäffiker Ried I + II
Die Aufwertungen im Pfäffikerried I (2012/2013) und II (2016/2017) wurden erfolgreich durchgeführt. Drei Bäche wurden revitalisiert, Flachufer wurde neu geschaffen, Steinriffe als Wellenbrecher geschüttet, eine Altlastensanierung durchgeführt, ein Regenklärbecken wurde erweitert und ein Hechtengraben angelegt. Die Erfolgskontrolle zeigt, dass die Massnahmen gezielt diverse Tier- und Pflanzenarten fördern. Für das Teilprojket Pfäffiker Ried I erfolgte keine Aufnahme des Ausgangzustands, weshalb für beide Teilprojekte auf Veränderungen ab 2016 geachtet wird. Eine abschliessende Erfolgskontrolle des Pfäffiker Rieds II ist erst in zwei Jahren möglich.
Wertvolle Spenden
Bund, Kanton, Bezirk und Gemeinde unterstüzten das Projekt finanziell. Die übrigbleibenden Restkosten müssen jedoch aus der Spendenkasse der Stiftung Frauenwinkel finanziert werden. Mit Ihrer wertvollen Spende helfen Sie der Biodiversität am Zürichsee herzlichen Dank!
Schilfbestand
Seit 2016 bis 2020 hat sich der Bestand im Pfäffiker Ried I um 1630m2 vergrössert, im Pfäffiker Ried II ist die Schilffläche in den drei Jahren nach der Revitalisierung um 2152m2 grösser geworden. Der insgesamte Zuwachs des Schilfbestandes seit der Erhebung 2009 beläuft sich somit auf 1600%. Der Schilfbestand in den Bächen Riethofbach, Sarenbach und Jakoblibach hat seit der Revitalisierungsmassnahmen ebenfalls stark zugenommen. Dadurch steigt das Risiko der Verlandung, was wiederum ein Verlust an wichtigen Pionierflächen für Amphibien- und Insektenarten zur Folge hat. Diese Zunahme kann auf relativ geringe natürliche Schwankungen zurückgeführt werden.
Schilfbestände am Mündungsbereich des Sarenbachs (2020) |
Schwimmblattgesellschaft
Der Bestand der Schwimmblattgesellschaft hat sich insgesamt um etwa 2.5% reduziert, wobei er von 2019 bis 2020 um etwa 3.5% zugenommen hat. Es ist anzunehmen, dass die Schwimmblattgesellschaft einer jährlichen Schwankung unterstellt ist. Da die Schwimmblattgesellschaft seit 2016 bis 2020 nur um 2.5% abgenommen hat und im letzten Jahr wieder ein Wachstum festgestellt werden konnte, ist davon auszugehen, dass der Bestand erhalten werden konnte. Mit der Erfolgskontrolle in zwei Jahren wird der Bestand abschliessend beurteilt.
Schwimmblattgesellschaft am Seeufer bei der Mündung des Riethofbaches (2020) |
Fische
Am Jakoblibach wird die Problematik der Verlandung durch den wachsenden Schilfbestand ersichtlich, die zu einem Rückgang des Lebensraums für Fische führt. Es konnte 2020 bereits zum zweiten Mal in Folge nicht mehr abgefischt werden. Erhöhter Nährstoffeintrag könnte ein zusätzlicher Grund für das Schilfwachstum sein.
Der Sarenbach weist von den drei Bächen die höchste Artenvielfalt von Fischen auf. Für Laichplätze der Zielart der Seeforelle wäre mehr Strömungsvariabilität und kiesiges Substrat notwendig. Massnahmen hierzu könnten jedoch kaum langfristig erhalten bleiben. Aufgrund seines flachen Gefälles wird der Sarenbach im Pfäffiker Ried immer unter dem Einfluss des Seeeinstaus stehen.
Am Riethofbach ist eine hohe Strukturvielfalt ersichtlich. Zahlreiche Schutzmöglichkeiten für diverse Seefischarten wurden geschaffen. Die Zielart Hecht konnte in unterschiedlichen Stadien vorgefunden werden, was darauf hindeutet, dass er am Riethofbach laicht.
Ökomorphologie
Die Variabilität der Wassertiefe und -breite im Jakoblibach ist ausgeprägt. Die Uferzone ist durch die angrenzende Riedvegetation gewässergerecht und für eine natürliche Wechselwirkung zwischen Gewässer und Umland ausreichend.
Das Gerinne im Sarenbach zeigt eine ausgeprächt Niederwasserrinne im hinteren, südlichen Bereich. Im nördlichen Abschnitt im Bereich der Seemündung ist die Fliessgeschwindigkeit sehr schwach. Die Wasserspiegelbreite ist ausgeprägt. Die Variabilität der Tiefe ist durch den Seeeinfluss eher eingeschränkt. Die rechte Uferböschung ist zum Ried hin natürlich und gewässergerecht mit Schilf und landeinwärts mit heimischen Sträuchern bestockt. Die linke Uferböschung ist mit formwilden Steinblöcken gesichert.
Der Riethofbach ist sehr strukturreich, weist eine variable Wassertiefe und eine extensive Uferzone auf, sowie einzelne Totholzelemente. Feststoffe aus der Siedlungsentwässerung konnten in den letzten zwei Jahren deutlich weniger bis keine mehr gefunden werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass das neue Regenklärbecken im Oberlauf zu dieser Verbesserung geführt hat. Die Strömungsvariabilität ist aufgrund des Seespiegeleinflusses sowohl im Oberlauf als auch im Unterlauf gering. Das Substrat setzt sich vorwiegend aus feinkörnigem Ton zusammen, wobei im Oberlauf einzelne mineralische Sedimente vorhanden sind.
Der strukturreiche Riethofbach weist eine deutliche Verbesserung der Ökomorphologie auf. |
Gewässerbeurteilung durch Makrozoobenthos
Mittels Vorkommen von Makrozoobenthos wurde die Gewässerqualität der drei Bäche analysiert.
Der Jakoblibach und der Sarenbach erreichten 2016 eine «mässige» (IBCH_2019) Gewässerqualität. Der biologische Zustand wurde 2020 bestätigt.
Im Riethofbach wurde eine Verbesserung der Gewässerqualität von «schlecht» auf «unbefriedigend» erreicht.
Für ein besseres Resultat der Gewässerqualität fehlen derzeit sensiblere Taxa-Arten in allen drei Bächen. Diese sind aber eher in strömungsreichen Gewässern mit mehr kiesigem Substrat heimisch. Der Seeeinfluss und die fehlende Fliessströmung ist bei allen drei Bächen erkennbar und auf die natürliche Lage zurückzuführen. Eine natürliche Vielfalt aus limnophilen Tieren, wie z.B. Libellen, Köcherfliegen, Käfern und Muscheln, ist überall zu erkennen.
Mittels Untersuchung des Vorkommens von Makrozoobenthos wurde die Wasserqualität aller drei Bäche überprüft. |
Libellen
Insbesondere bieten die vor kurzem renaturierten Gewässer (Riethofbach und Tümpel im Mündungsbereich des Riethofbachs) Lebensräume für viele Libellenarten. Die Renaturierungen in allen drei Bächen wirkt sich positiv auf die Libellenvielfalt aus. Die beiden Rote Liste Arten und Zielarten Sumpf-Heidelibelle und Östlicher Blaupfeil konnten durch die Renaturierung des Riethofbachs und die Erstellung des Tümpels gefördert werden.
Invasive Neophyten
Im Mündungsbereich des Riethofbachs konnten keine weiteren Knöterichbestände mehr festgestellt werden. Es wird aber dringend empfohlen, das Seeufer bis 2022 mindestens einmal im Jahr auf Sprösslinge zu kontrollieren.
Weiteres Vorgehen
Im verlandeten Bereich bei Bächen und Tümpeln werden künftig Ausbaggerungen und Abtragungen des Schilfs nötig sein, um die strömungsarmen Gewässerbereiche längerfristig zu erhalten. Für den anstehenden nassen Aushub der tiefgründigen Abtragungen (Schlamm mit Lehm mit organischem Material) sind langfristige Lösungen notwendig, die im Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen.
Für eine erhöhte Diversität der Wasserwirbellosen sind Massnahmen zur Schaffung offener Wasserflächen an allen drei Bächen notwendig.
Der japanische Staudenknöterich beim Kiesplatz muss jährlich beobachtet werden.
Finanzierung
Ein Teil der Baukosten wird durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und den Kanton Schwyz subventioniert. Weitere Beträge kommen vom Bezirk Höfe und der Gemeinde Freienbach. Die übrigbleibenden Restkosten müssen aus der Spendenkasse der Stiftung Frauenwinkel finanziert werden. Mit Ihrer wertvollen Spende helfen Sie der Natur am Zürichsee herzlichen Dank im Voraus!
- Spendenkonto: Schwyzer Kantonalbank, 6431 Schwyz
- Bankkonto: 60-1-5, IBAN: CH07 0077 7004 7425 5017 7
- Stiftung Frauenwinkel, 8856 Tuggen
- Spenden an die Stiftung Frauenwinkel sind bei der Steuererklärung abzugsberechtigt