Frauenwinkel unter Druck

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Vom zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre hinein ist es gelungen, das Landschaftsbild weitgehend zu erhalten. An allen Ecken und Enden wurden neue Pläne und Projekte laut, welche einen vehementen Einsatz der Frauenwinkel-Freunde aus allen Lagern nötig machte. Gleichzeitig musste man auch auf Grund der intensiver werdenden Landwirtschaft einen massiven Verlust an Riedland feststellen. Am 5. Mai 1980 erliess der Regierungsrat des Kantons Schwyz trotz gewaltigen Abstrichen und Kompromissen die Naturschutzverordnung Frauenwinkel im Eilzugstempo.

Der Druck aus der Landwirtschaft hält an

Die Bautätigkeit konnte mit dieser Verordnung gestoppt werden. Doch die Bauern waren zurecht verärgert,  dass die Regierung ihnen die andernorts üblichen Bewirtschaftungsbeiträge vorenthielt. Dies erklärt im Nachhinein manche Reaktionen. Die illegale Intensivierung von Naturschutzparzellen durch die Landwirtschaft schritt in beachtlichem Tempo weiter.

Durch Nährstoffeinträge wird das Ökosystem des Rieds verändert. Durch die Nährstoffe geförderte, stark wachsende Pflanzenarten verdrängen die standorttypischen Riedarten, die Bodenflora verändert sich und mit ihr verschwinden auch viele Tiere, die auf die Riedwiesen angewiesen sind.

Die gescheiterte Revision

Immer mehr Erholungssuchende und freilaufende Hunde tummelten sich in empfindlichen Zonen des Naturschutzgebietes. Die Landwirtschaft ignorierte die Rückführungsflächen und intensivierte weiter. Nach verschiedenen Vorstössen setzte Regierungsrat Marcel Kürzi 1987 eine Arbeitsgruppe ein, welche die 80er-Verordnung überarbeiten sollte. Die Schutzorganisationen waren in diesem Gremium untervertreten und unterlagen aus rein arithmetischen Gründen bei den Abstimmungen. So kam es zu einer neuen Schutzverordnung, welche von allen Seiten bekämpft wurde.

Die Schutzwürdigkeit ist mehr als erwiesen

Auf Grund des einmaligen Landschaftswertes wurde der «Frauenwinkel» ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN-Objekt)  aufgenommen. Wegen seiner besonders wertvollen Moorvegetation wurde der Frauenwinkel sowohl ein Flachmoor als auch eine Moorlandschaft von nationaler Bedeutung (Flachmoor und eine Moorlandschaft). Auch als Rastplatz für Zugvögel, vor allem Limikolen (=Watvögel), erreichte der Frauenwinkel nationale Bedeutung.

Orange Fläche: Bundesinventar der Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN)
Grüne Flächen: Flachmoor von nationaler Bedeutung
Schraffierte Fläche: Inventar der Moorlandschaft von nationaler Bedeutung. Blaue Flächen: Flächen, die aus dem Inventar der Moorlandschaft von nationaler Bedeutung entlassen wurden.
Violette Fläche: Limikolenrastplatz

Die Pattsituation

Die Zeit nach der gescheiterten Revision der Schutzverordnung war gekennzeichnet durch eine Blockade des Dialogs zwischen den verschiedenen Nutzern und Interessengruppen. Die 80er-Schutzverordnung wurde – obwohl sie schon 20 Jahre rechtskräftig war – kaum vollzogen. Daraus resultierte eine kontinuierliche Entwertung des Gebietes aus naturschützerischer Sicht.

Geschichte

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